Zugegeben: Ehrlich gesagt wollten wir von dieser Neueröffnung lange Zeit erst mal nichts hören. Als die
ersten Werbetafeln draussen hingen und klar waren, dass jetzt ein Vietnamese in das ehemalige Bastard zieht, waren die Gefühle gemischt. Noch ein Vietnamese, obwohl es schon so viele Gute gibt. Wir hatten uns wohl etwas Größeres erhofft bzw. einfach nicht daran geglaubt, dass das Bastard in so einer kurzen Zeit einfach ersetzt wird. Wo sonst konnte man im ganzen Trubel der Stadt die Seele baumen lassen, auf der Dachterasse entspannen oder im Innenhof einen kühlen Drink genießen. Auch bei Regenwetter wollten wir oft dem Kölner Sommer trotzen und ließen uns – zum Leid der Kellner – nicht nach drinnen vertreiben.
Hier hatten wir dann wohl einen kleinen (eventuell emotional ausgelösten) Denkfehler: Denn, erstens bleiben die Dachterasse und der gemütlich gestaltete Innenhof durch die Neueröffnung des Chum Chay´s ja erhalten und zweitens ist der Besitzer des Chum Chays nicht einfach irgendein Vietnamese. Es ist der ehemalige Inhaber des LU´s am Zülpicher Platz. Und nicht umsonst ist das LU einer der meist angelaufenen Mittagspausenspots von uns in Köln. Leichte vietnamesische Küche, die sau lecker schmeckt und lange satt macht.
Das die Renovierung dem Gebäude auf dem Friesenwall zudem mehr als gut getan hat, brauchen wir eigentlich nicht zu erwähnen.
Gordon Ramsey würde die Karte vom Chum Chay gefallen
Nach einem Blick in die Karte war klar “ Gordon Ramsey würde die Karte gefallen!“, denn eine ansprechende und vor allen Dingen kleine Auswahl an Vor – und Hauptspeisen wurde hier getroffen. Zwei zusätzliche Menüs stehen auf der Tageskarte, so wie wir es auch vom LU gewohnt sind.
Der Unterschied zum LU ist aber, dass hier alle Gerichte vegetarisch oder sogar vegan sind. Diese sind in der Speisekarte entsprechend gekennzeichnet. Die Hauptgerichte liegen alle so bei 9€ und sind eine Mischung aus bekannten vietnamesischen Gerichten und willkommenen Neuinterpretationen. Alle Gerichte können auch zum Mitnehmen bestellt werden.
Bei unserem Besuch hatten wir uns zur Hauptspeise das Bun Ca Ri, Banh Can Ca Ri und das Bun Cha Rio bestellt. Und darüber gerätselt, ob alle Vietnamesen uns so gerne die Sachen falsch sagen hören und sie deswegen nicht nummerieren. Nach einer Vorspeise ging dann nicht mehr so viel in den herzhaften Magen, aber der Nachtischmagen musste natürlich auch noch gesättigt werden. Da die Auswahl an Desserts nicht so groß ist, bestellt wir sie einfach alle und probierten uns durch. Das alles durch die Reihe sehr gut geschmeckt hat, brauchen wir hier nur am Rande zu erwähnen. Auch, wenn ich eigentlich eher nie Tofu
esse (es sei denn wir sind im Warung Bayu), hat mich dieser in den Hauptgerichten nicht gestört und war gut verarbeitet.
Chum Chay als würdiger Nachfolger für das Bastard
Alles in allem hat das Bastard mit dem Chum Chay einen würdigen Nachfolger gefunden, der dies auch mit seiner stilvollen Einrichtung unterstreicht. Auch wenn wir ein bisschen der leckeren Chilli con Carne des ehemaligen Bastards hinterhertrauern, wird es in Zukunft sicherlich das ein oder andere Curry im Chum Chay geben. Hoffentlich dann das nächste Mal auf der Dachterasse, die war bei unserem letzten Besuch nämlich leider geschlossen.
Jetzt bleibt nur noch die Frage: Warum sind wir mit den Worten „Heute mal kein Sushi?“ begrüßt worden? 🤔
Mit dem Chum Chay hat es ein Vietnamese geschafft eine neue Anlaufstelle für Veganer in der Innenstadt zu kreieren. Welche anderen veganen Spots kannst du mir noch empfehlen?
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3 Kommentare
Einen tollen Blog habt ihr!Wir sind gerade in Köln auf der Messe und probieren den Tipp heute gleich mal aus.
Schön zu hören, dass euch der Blog gefällt und ihr direkt einen Tipp in die Tat umgesetzt habt. Wie hat es euch denn beim Chum Chay Gefallen? Was gab es zu schlemmen?